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Screening gegen Brustkrebs

Zielgruppe

Das Screening des Mammakarzinoms ist in der Provinz Bozen als Teil des mit Beschluss der Landesregierung Nr. 2076/1992 genehmigten Programms für die Prävention und Bekämpfung der Neoplasien vorgesehen. Es werden die in Südtirol ansässigen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren eingeladen, die in den letzten 20 Monaten keine Mammographie oder eine therapeutische Behandlung durchgeführt haben.

Die Frauen werden schriftlich zum Screening verständigt und erhalten gleich einen Terminvorschlag.


Was ist eine Mammographie?

Bei der Mammographie handelt es sich um eine Diagnostiktechnik der Radiologie, die eventuell vorhandene Brustverletzungen frühzeitig erkennbar macht. Eine akkurate Untersuchung der Brust ermöglicht es, auch kleinste Anomalien wie beispielsweise Mikroverkapselungen wahrzunehmen. Aus diesem Grund ist die Mammographie aus diagnostischer Sicht effizienter als die klinische Abtastung der Brust, die allenfalls Verletzungen erkennen lässt, die größer als ein Zentimeter sind.

Die Früherkennung ist fundamental, da sie es ermöglicht, die Gesundheit der Frau und die Unversehrtheit der Brust zu wahren. Je früher ein Mammakarzinom diagnostiziert wird, umso höher sind die Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten.

Die Mammographie soll also auf jeden Fall einen präventiven Charakter behalten und sollte nicht als einfaches Diagnosemittel gesehen werden. Die Diagnoseeffizienz der Mammographie kann allerdings durch einige Faktoren eingeschränkt werden, wie zum Beispiel durch die Präsenz von Prothesen, durch niedriges Alter (unter 50 Jahre), durch die Dichte des Drüsengewebes oder durch nie erfolgtes Stillen. Besonders bei Patientinnen unter 40 Jahren muss beachtet werden, dass die diagnostische Ungenauigkeit häufig zu falschen positiven Resultaten führt.


Wie läuft Mammographie ab?

Bei der Mammographie-Untersuchung handelt es sich um eine einfache, standardisierte Prozedur. Es ist keine Vorbereitung auf die Untersuchung notwendig: so müssen weder Medikamente eingenommen werden, noch muss die Untersuchung auf nüchternen Magen durchgeführt oder Diätregeln eingehalten werden. Da die Untersuchung im Normalfall keinerlei Schmerzen verursacht, wird auch keine Anästhesie angewandt. Im Durchschnitt dauert sie ungefähr zehn Minuten.

Durchgeführt wird die Mammographie mit Hilfe eines speziellen radiologischen Apparates, des Mammographs. Dieser Apparat „scannt“ die Brust mithilfe eines Bündels von Röntgenstrahlen und sucht sie nach eventuellen Anomalien ab. Um das Bild möglichst scharf erscheinen zu lassen und die Röntgenstrahlung so gering wie möglich zu halten, wird die Brust auf einer speziellen Stütze positioniert und mit Hilfe zweier Plastikplatten leicht komprimiert. Auf diese Art wird das Fett- und Drüsengewebe konzentriert und getrennt, wodurch die Untersuchung erleichtert wird.

Normalerweise werden pro Brust zwei Aufnahmen durchgeführt, eine von oben und eine von unten, insgesamt entstehen also vier Röntgenbilder. Die Aufnahme nimmt jeweils nur wenige Sekunden in Anspruch und ruft normalerweise keine besonderen Unannehmlichkeiten oder Beschwerden hervor. Falls es die Situation erfordert, können weitere Aufnahmen durchgeführt werden, um eventuelle Anomalien mit höherer Sicherheit bestimmen und lokalisieren zu können.


Mögliche Ergebnisse und weitere Schritte

Die untersuchten Patientinnen erhalten das Ergebnis innerhalb von drei Wochen per Post. Bei etwa 95% aller Frauen sind die Mammographien unauffällig. Diesen Frauen wird mitgeteilt, dass sie in zwei Jahren wieder zur Mammographie eingeladen werden. Bei Frauen mit auffälliger Mammographie sind zusätzliche Röntgenaufnahmen der Brust erforderlich. Damit lassen sich gezielt bestimmte Bereiche des Gewebes genauer darstellen. Nach Abschluss der Untersuchungen kann bei den meisten Frauen ein Krebsverdacht ausgeschlossen werden. Bei wenigen Frauen ist hingegen zur endgültigen Klärung eine Gewebeprobe (Biopsie) notwendig.

Vorsichtsmaßnahmen

Die einzige Vorsichtsmaßnahme, die in der Vorbereitung auf die Untersuchung unternommen werden sollte, betrifft Frauen im fruchtbaren Alter. In diesen Fällen ist es ratsam, die Mammographie in der ersten Zyklushälfte durchzuführen (zwischen dem Ende der Menstruation und dem Eisprung), da man in dieser Phase eine eventuelle Schwangerschaft ausschließen kann und die Brust weniger gespannt und daher leichter zu komprimieren ist.

Die Mammographie sollte nicht während einer Schwangerschaft, vor allem nicht während der ersten drei Monate, durchgeführt werden. Es wird jedenfalls von einer Mammographie abgeraten, wenn eine Schwangerschaft nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Nach der Menopause hingegen ist die Mammographie zu jedem Zeitpunkt möglich.

Die Grenzen des Screenings

Mammographie-Screening bedeutet Früherkennung: damit kann die Krankheit nicht verhindert werden. Das Mammographie-Screening ist zwar derzeit die beste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, aber es bietet dennoch keine vollkommene Sicherheit, weil nicht alle kleinen Tumore aufgespürt werden können.

Ferner muss damit gerechnet werden, dass in seltenen Fällen in der Zeit zwischen den Mammographien Tumore auftreten können. Deshalb sollten Sie während des zweijährigen Intervalls auf verdächtige Veränderungen Ihrer Brust achten.

Für weitere Informationen rufen Sie bitte die Koordinierungsstelle für das onkologische Screening an:

 Tel. 0471 437 199, Montag-Freitag, 8.30-11:30 Uhr.