Diagnose Krebs
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs
Der Bauchspeicheldrüsenkrebs (maligner Pankreastumor) stellt ungefähr 4% der gesamten Tumorerkrankungen dar. Seine Behandlung benötigt häufig komplexe chirurgische Eingriffe sowie spezielle Chemotherapie-Behandlungen. Aus diesem Grund wird die Behandlung von Menschen mit Pankreastumoren weltweit in spezialisierten Zentren mit der größten Erfahrung durchgeführt.
- Die Risikofaktoren
- Die Häufigkeit
- Die Arten
- Die Symptome
- Die Diagnose
- Die Behandlung
- Die Prävention
- Das Follow up
Die Risikofaktoren
Bis auf allgemeine Risikofaktoren für Krebsentwicklung (wie z.B. Rauchen, einseitige Ernährung, Übergewicht) sind bis heute keine speziellen Risikofaktoren bekannt, welche zu dieser Erkrankung führen können. Das Vorliegen einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung konnte in manchen Fällen als Risikofaktor nachgewiesen werden. Als erhöhtes Risiko für bösartige Pankreastumore bei jungen Frauen konnte in den letzten Jahren eine primär gutartige zystische Läsion (Schädigung) der Bauchspeicheldrüse (sogenannte zystischer Pankreastumor) nachgewiesen werden. Diese muss deshalb regelmäßig kontrolliert werden und vor ihrer Umwandlung in einen bösartigen Tumor entfernt werden. Menschen, in deren Familie ein Verwandter ersten Grades (Vater, Mutter, Schwester, Bruder, Kind) an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist, haben ein höheres Risiko, ebenfalls Bauchspeicheldrüsenkrebs zu bekommen.
Die Häufigkeit
Die Pankreastumore haben eine Häufigkeit von 12-14 je 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen. Die Häufigkeit nimmt bei Frauen über 70 Jahren zu.
Die Arten
Ungefähr 70 % aller Karzinome del Bauschspeicheldrüse entwickelt sich im sogenannten Pankreaskopf, aus den Zellen der Gänge , die die Verdauungsenzyme transportieren. Tumoren im hormonproduzierenden endokrinen Teil der Drüse sind vergleichsweise selten und sind überwiegend gutartig.
Die Symptome
Alarmzeichen hinweisend auf Pankreastumore sind: länger und auch nachts anhaltende Schmerzen im Oberbauch und Rücken, anhaltende Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, andauerndes Druckgefühl oder auffälliger Gewichtsverlust, Auftreten von Diabetes mellitus Typ I (Zuckerkrankheit), Ikterus (Gelbfärbung der Augen und der Haut).
Die Diagnose
Als sofortige diagnostische Untersuchungen werden Ultraschall und Computertomographie durchgeführt. Weiterführende diagnostische Hilfsmittel sind die endoskopische Untersuchung und PET-Computertomographie, eventuell auch eine Gewebeuntersuchung (Biopsie), die mit einer feinen Nadel über die Bauchdecke entnommen werden kann. Die unterschiedlichen Untersuchungen dienen nicht nur der exakten Bestimmung der Art der Läsion sondern auch der Unterscheidung zwischen beginnenden und fortgeschrittenen Tumorstadien. Auf diese Art und Weise kann die bestmögliche Therapie, angepasst an das jeweilige Tumorstadium, ausgewählt werden.
Die Behandlung
Die chirurgische Behandlung, mit all ihrer Komplexität, stellt nach heutigem Kenntnisstand die alleinige Möglichkeit der Heilung dar. Wenn sich der Tumor vollständig entfernen lässt, kann eine langfristige Heilung möglich sein. Voraussetzungen für eine Operation sind, dass der Tumor noch keine Absiedlungen (Metastasen) in anderen Organen gebildet hat und dass der Patient nicht unter schweren Begleiterkrankungen leidet, die eine Operation zu riskant werden ließen. Ein chirurgischer Eingriff mit dem Ziel der Heilung ist etwa bei jedem 5. Patienten möglich. Für manche Patienten mit inoperablem, lokal-fortgeschrittenen Bauchspeicheldrüsenkrebs kommt unter Umständen ein sogenanntes sequenzielles Behandlungskonzept in Frage. Treten während der dreimonatigen Chemotherapie keine Fernmetastasen auf, kann sich eine Strahlentherapie anschließen. Bei einigen Patienten lässt sich der Tumor danach herausoperieren. Bei fortgeschrittenen Stadien zielt die Behandlung darauf, die Erkrankung aufzuhalten, die Schmerzen zu lindern, Komplikationen vorzubeugen und den Betroffenen noch möglichst lange ein weitgehend beschwerdefreies Leben zu verschaffen. Entsprechende Therapien werden als palliativ bezeichnet.
Die Prävention
Da nicht alle Risikofaktoren bekannt sind, gibt es keine spezifische Prävention. Sicher kann aber ein normales Gewicht, der Verzicht auf Tabakrauch und auf übermäßigen Alkoholkonsum das eigene Risiko vermindern.
Das Follow up
Die Bauchspeicheldrüse produziert wichtige Verdauungsenzyme. Nach einer Operation kann diese Produktion eingeschränkt sein, so dass es notwendig sein kann, diese Enzyme in Tablettenform einzunehmen. Schafft die Bauchspeicheldrüse es nicht mehr, genügend Insulin herzustellen, entwickelt sich ein Diabetes (Zuckerkrankheit) und das Insulin muss regelmäßig gespritzt werden. Die Nachsorge hat neben der klinischen Kontrolle auch die Einstellung und Kontrolle dieser Anomalien und anderer durch die Krankheit hervor gerufener Beschwerden zum Ziel.