Diagnose Krebs
Gebärmutterkörperkrebs
Krebserkrankungen des Gebärmutterkörpers sind fast immer Karzinome, die vom Endometrium (Schleimhaut der Gebärmutter) ausgehen.
- Die Risikofaktoren
- Die Häufigkeit
- Die Symptome
- Die Diagnose
- Die Behandlung
- Die Prävention
- Das Follow up
Die Risikofaktoren
Risikofaktoren sind Übergewicht (insbesondere nach den Wechseljahren), hoher Blutdruck, höheres Alter, die Einnahme von Antiöstrogenen (Tamoxifen) während einer Brustkrebsbehandlung, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) usw. Bei einer seltenen genetischen Veränderung, die in der Familie vererbt werden kann, neigen Betroffene neben Darmkrebs auch überdurchschnittlich häufig zu Endometriumkarzinomen.
Die Häufigkeit
In Südtirol erkranken ca. 50 Frauen pro Jahr an einem Gebärmutterkörperkrebs, mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von ca. 80%. Die betroffenen Frauen sind durchschnittlich 69 Jahre alt - bei der großen Mehrheit der Patientinnen tritt die Krankheit nach den Wechseljahren (Menopause) auf.
Die Symptome
Das häufigste und oft frühe Symptom bei Vorliegen von Gebärmutterkörperkrebs ist die Blutung aus der Scheide. Da diese Erkrankung vorwiegend nach den Wechseljahren vorkommt haben betroffene Frauen oft eine Blutung, nachdem die normale Monatsblutung im Rahmen der Wechseljahre schon Monate oder Jahre zurückliegt. Die meisten Endometriumkarzinome (75%) werden im frühen Stadium diagnostiziert. Bei Frauen, die noch nicht in den Wechseljahren sind, zeigt sich Gebärmutterkörperkrebs in Blutungsunregelmäßigkeiten und zwar verstärkten und/oder häufigeren Blutungen. Auch bei einer minimaler Blutung, die nach den Wechseljahren auftritt, sollte sich die betroffene Frau umgehend in gynäkologische Behandlung begeben, damit das Vorliegen eines Gebärmutterkörperkrebs ausgeschlossen werden kann.
Die Diagnose
Die wichtigsten Untersuchungen zum Ausschluss eines Gebärmutterkörperkrebses sind:
- Tastuntersuchung (gynäkologische Untersuchung durch die Scheide)
- Ultraschalluntersuchung über die Scheide (transvaginale Sonographie): Mit einer Ultraschallsonde kann man die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter und gegebenenfalls die Ausbreitung eines Tumors feststellen
- Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) mit Biopsie oder Kürettage: Dabei wird eine Optik-Sonde mit Kamera durch die Scheide in die Gebärmutter vorgeschoben und dort die Schleimhaut betrachtet. Aus verdächtigen Bereichen können Gewebeproben entnommen (Biopsien oder Kürettage), die dann mikroskopisch untersucht werden .
Die Behandlung
Im Zentrum der Behandlung steht die Operation. Damit soll das Tumorgewebe und betroffenes Gewebe vollständig entfernt werden. Bei der Operation werden die Gebärmutter (Hysterektomie), die Eileiter und die Eierstöcke (Ovarektomie) entfernt. Je nach Aggressivität des Tumors müssen auch die umgebenden Lymphknoten entfernt werden. Dieser Eingriff kann durch einen Bauchschnitt oder auch mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Je nachdem wie weit der Gebärmutterkörperkrebs fortgeschritten ist, schließt sich an die Operation noch eine Strahlentherapie an (adjuvante Strahlentherapie). Bei der so genannten Kurzdistanzbestrahlung (Brachytherapie) wird eine Strahlenquelle in das Scheidengewölbe eingelegt Die Strahlung bleibt dabei lokal begrenzt und schont das umliegende Gewebe. Sind Lymphknoten oder andere Organe außerhalb der Gebärmutter befallen, wird eine externe (von außen) oder perkutane Bestrahlung durchgeführt. Bei Frauen mit fortgeschrittenen Endometriumkarzinomen ist manchmal auch eine Chemotherapie oder eine Hormontherapie notwendig.
Die Prävention
Für den Krebs des Gebärmutterkörpers (Korpuskarzinom) gibt es keine Früherkennungsuntersuchungen, wie den Pap-Test für den Gebärmutterhalskrebs. Daher ist nur eine allgemeine Vorsorge möglich, d.h. regelmäßige gynäkologische Kontrollen auch nach der Menopause, Vermeiden von Übergewicht und ausgewogene Ernährung mit genügend Obst und Gemüse. Auch sollten eventuellen Blutungen, insbesondere nach den Wechseljahren mit Aufmerksamkeit betrachtet werden, seien sie auch noch so geringfügig.
Das Follow up
Nach der Primärtherapie werden alle Frauen in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Normalerweise in den ersten 3 Jahren alle 3-4 Monate, zwischen dem 4.und 5. Jahr alle 6 Monate, dann jährlich. Frauen sollten dieses Angebot wahrnehmen. Dadurch kann häufig ein Wiederauftreten der Erkrankung rechtzeitig erkannt werden. Die Therapie eines Gebärmutterkörperkrebs wirkt sich häufig auf die Psyche und die Sexualität aus. Durch die Entfernung der Eierstöcke werden Frauen vor der Menopause in die Wechseljahre versetzt. Das kann zu unterschiedlich stark ausgeprägten, körperlichen Beschwerden führen, etwa Hitzewallungen, Trockenheit der Scheide, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Durch die Nebenwirkungen der Therapie kann es auch zu sexuellen Störungen kommen. All diesen Patientinnen kann eine psychoonkologische Unterstützung angeboten werden.