Diagnose Krebs
Speiseröhrenkrebs
Speiseröhrenkrebs ist eine seltene Erkrankung. So wie bei den meisten Tumoren, hängt die Lebenserwartung vom Tumorstadium ab, d.h. eine Früherkennung trägt ganz wesentlich zu einer besseren Prognose bei.
- Die Risikofaktoren
- Die Häufigkeit
- Die Tumorarten
- Die Symptome
- Die Behandlung
- Die Prävention
- Das Follow up
Die Risikofaktoren
Rauchen und häufiger Alkoholkonsum, speziell Superalkoholika, fördern die Entstehung des Plattenepithelkarzinoms. Das Adenokarzinom kann sich durch eine starke Veränderung der Schleimhaut entwickeln. Die Schleimhautveränderung entsteht durch Magensäure, die in die Speiseröhre zurückfließt – was auch normalerweise vorkommt – und dort zu lange bleibt, zum Beispiel bei Menschen mit Refluxkrankheit.
Die Häufigkeit
In Südtirol nimmt die Häufigkeit des Plattenepithelkarzinoms ab, während das Adenokarzinom zunehmend häufiger wird.
Die Tumorarten
Man unterscheidet zwei Arten von Tumoren: das Plattenepithelkarzinom, das häufiger vorkommt, circa 60% aller malignen Tumoren der Speiseröhre ausmacht und häufiger im oberen und mittleren Teil der Speiseröhre zu finden ist und das Adenokarzinom, zu dem circa 30% aller malginen Tumoren der Speiseröhre gehören. Das Plattenepithelkarzinom entsteht aus der Schleimhaut der Speiseröhre, während das Adenokarzinom meistens auf dem Boden einer veränderten Schleimhaut in der unteren Speiseröhre entsteht
Die Symptome
Häufigstes Warnsignale sind Schluckbeschwerden, die anfangs oft nur bei fester Nahrung auftreten. Weitere Beschwerden wie schmerzhafte Krämpfe der Speiseröhre, Sodbrenne oder häufiges Aufstoßen, Würgen beim Schlucken von Speisen können ebenfalls ein Hinweis auf Speiseröhrenkrebs sein. Dagegen treten Gewichtsverlust, Heiserkeit oder Schmerzen erst im späteren Krankheitsverlauf auf.
Die Behandlung
Die Therapie des Plattenepithelkarzinoms unterscheidet sich von der des Adenokarzinoms. Von der Position des Tumors hängt es ab, welche Eingriffstechnik verwendet werden kann. Wenn keine Fernmetastasen gefunden wurden, kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Ziel der chirurgischen Therapie ist es, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen. Die Speiseröhre muss zu diesem Zweck teilweise entnommen werden, unter Umständen auch angrenzendes Gewebe, etwa Lymphknoten, Teile des Magens und unter Umständen noch weitere Gewebe. Die chirurgische Entfernung eines Tumors aus der Speiseröhre ist deshalb ein komplexer Eingriff, der sehr belastend für den Körper ist. Die Voraussetzung ist daher ein ausreichend guter Allgemeinzustand. Manchmal kann der Tumor der Speiseröhre endoskopisch entfernt werden, der Eingriff ähnelt der Magenspiegelung. Der Unterschied: Der Arzt untersucht den Tumor nicht nur, sondern trennt ihn mit Hilfe einer kleinen Schlinge, die er durch das Endoskop schiebt, vollständig von der Schleimhaut ab. Als alleinige Therapie bei Speiseröhrenkrebs genügt das Verfahren allerdings nur bei oberflächlichen Tumoren, die sich nicht tiefer ins Gewebe ausgebreitet haben. Der Erfolg einer chirurgischen Therapie kann, je nach Tumorstadium, durch eine Chemotherapie oder eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie noch verbessert werden. Bei Menschen, die nicht operiert werden können, ist die Kombination Chemotherapie/Radiotherapie die Therapie der Wahl, denn die Kombination der beiden erhöht die Überlebensrate.
Die Prävention
Die Entstehung des Plattenepithelkarzinoms wird von der Lebensführung, insbesondere Alkoholkonsum und Rauchen, wesentlich beeinflusst. Das Adenokarzinom kann auf dem Boden einer veränderten Schleimhaut entstehen, die häufig mit Sodbrennen einhergeht. Alkohol, Kaffee und Zigarettenkonsum sollten eingeschränkt und Übergewicht reduziert werden. Die Gastroskopie spielt in beiden Fällen in der Früherkennung eine bedeutende Rolle.
Das Follow up
Die Tumornachsorge umfasst regelmäßige Untersuchungen, die im Anschluss an die eigentliche Behandlung stattfinden. Sie dienen dazu, eine Rückkehr des Tumors oder Metastasen frühzeitig zu erkennen. Außerdem kann man im Arzt-Gespräch Probleme und Beschwerden ansprechen. Im Normalfall gehören eine körperliche Untersuchung sowie gegebenenfalls Blut-, Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen dazu. Auch eine Magenspiegelung zur Kontrolle der Speiseröhre gehört in der Regel zur Nachsorge bei Speiseröhrenkrebs. Welche Untersuchungen im Einzelfall sinnvoll sind, hängt stark von der individuellen Situation ab.