Departement für Gesundheitsvorsorge

Die ersten Wochen mit einem Welpen

Jeder Welpe ist unheimlich reizvoll, aber Achtung: er ist kein Stofftier und wird nicht immer ein Welpe bleiben. In wenigen Monaten wird er rasch an Gewicht und Größe zulegen uns auch einen für seine Rasse typischen Charakter entwickeln. Kein Hund ist dazu geeignet allein zu sein, unabhängig wie groß und geräumig seine Unterbringung sein mag. Nur eine gute Beziehung zur Bezugsperson und eine den natürlichen Bedürfnissen entsprechende Handhabung erlauben dem Hund sein Bestes zu geben.

Ein zwei Monate alter Welpe, der nach Hause kommt, ist von der Mutter und den Geschwistern getrennt worden, muss sich mit einer völlig neuen Welt auseinandersetzen und lernen, mit dem Menschen, der ihn pflegt, richtig zu kommunizieren.

  • Falls zu Hause Kinder leben, verhindern Sie, dass sie sich auf den Welpen stürzen und zeigen Sie ihnen, wie sie respektvoll mit ihm umgehen sollen. Überwachen Sie immer was Kinder und Hund zusammen tun.
  • Bringt Sie dem Hund schon ab dem ersten Tag daheim die Hausregeln konsequent bei. Die Erziehung müssen Erwachsene übernehmen, die sich einig sind, welche Regeln gelten.

Die ersten Lebensmonate sind entscheidend. Es ist wichtig, Verhaltensproblemen vorzubeugen, denn diese sind nur mit viel Hingabe und langwieriger Arbeit zu verbessern.

Achtung: Überhäufen Sie den Welpen in den ersten Tagen nicht pausenlos mit Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten, wenn er danach gezwungen ist einige Zeit allein zu bleiben.

Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengestellt:

Räumliche Begrenzung

Bereiten Sie dem Welpen einen abgegrenzten Ort, wo er sich geborgen und ruhig fühlen kann: sein Platz. Lässt man ihm zu Hause vollkommene Freiheit, so wird er mit der Einrichtung tun und lassen was ihm in den Sinn kommt. Benutzen Sie ein Welpengehege oder grenzen Sie einen ihm überlassenen Raum ab (ev. mit einem Kinderzaun oder einem Gitter).

Was sollte sich dort befinden?

  • Eine Wasserschüssel, die nicht umgeworfen werden kann und immer voll ist
  • Geeignete Spielzeuge zum Kauen und Sich-Beschäftigen
  • Eine Toilette (aus dem Material, wo der Hund hin machen sollte, nicht Zeitungspapier) im Eck, das am weitesten vom Schlafplatz ist
  • Eine Transportbox mit Stofftüchern oder etwas Weichem zum Schlafen

Wenn der Welpe bellt oder heult, setzen Sie sich daneben, außerhalb des Zimmers oder des Geheges bzw. neben die Transportbox. Ignorieren Sie ihn und sprechen Sie nicht zu ihm, wenn er winselt und verzweifelt wirkt, aber loben Sie ihn gelassen und belohnen Sie ihn, sobald er sich beruhigt hat und vollkommen still ist.

Nachdem der Hund mindestens einen Monat lang sein Geschäft nicht mehr zu Hause verrichtet hat, erlauben Sie ihm den Zugang zu zwei Räumen. Erweitern Sie die Freiheitszone bis der Hund überall sein kann ohne sich zu entleeren. Macht der Hund irgendwohin, wo er nicht soll, fangen Sie von vorne an und lassen Sie ihn im ursprünglichen Zimmer, einen Monat lang.

Mahlzeiten

Die Futterschüssel sollte anfangs 4-5 Mal täglich hingestellt und nach etwa 20 Minuten wieder entfernt werden. Wenn der Welpe nach und nach heranwächst, werden die Mahlzeiten auf 3-4 täglich reduziert, nach einem Jahr ist der Hund nur noch ein oder zwei Mal am Tag.
Die letzte Mahlzeit des Tages sollte so verabreicht werden, dass der Hund (ein paar Stunden nachher) noch hinaus gebracht werden kann, um sich zu befreien.

Ausscheidungen

In der Regel urinieren Welpen etwa eine Minute nach dem Wachwerden und haben etwas später Stuhlgang. Drei Wochen alte Welpen müssen jede 45 Minuten Harn lassen, mit 8 Wochen jede 75 Minuten, mit 12 Wochen jede 90 Minuten und wenn sie 18 Wochen alt sind jede 2 Stunden. Nachts können diese Zeiten etwas länger sein.

Wenn man den Welpen beobachtet, ist es ziemlich einfach vorauszusagen, wann er muss: er schnuppert um sich und geht im Kreis, um sich dann plötzlich hinzukauern. Bringen Sie ihn dann unverzüglich zum richtigen Örtchen, am Besten im Freien, da der Welpe in den ersten Lebensmonaten lernt, eine gewisse Unterlage besonders zu mögen (Erde, Gras, Asphalt usw.). Falls innerhalb 5-10 Minuten nichts passiert, bringen Sie ihn an seinem Platz zurück und versuchen es eine halbe Stunde später. Belohnen Sie ihn, wenn er sich befreit hat. Wenn Sie ihn der Einfachheit halber daran gewöhnen auf Zeitungspapier zu machen, wird es schwieriger sein, ihn dazu bringen sich woanders zu befreien. Denken Sie daran, den Kot angemessen zu sammeln und zu entsorgen.

Bestrafen Sie den Welpen niemals, wenn er irgendwo hingemacht hat, wo er nicht sollte. Stecken Sie seine Schnauze nicht in die Ausscheidungen und schreien Sie ihn nicht an.

Spielen

Wenn Sie den Welpen abgegrenzt halten, ist es auch leichter zu kontrollieren, zu welchen Gegenständen er Zugang hat. Geben Sie ihm verschiedene Dinge zum Kauen und zum Spielen. Tauscht Sie sie hin und wieder miteinander aus, damit sie immer neu und attraktiv bleiben.

Tagsüber, wenn Sie zu Hause sind, spielen Sie kurz jede Stunde im Gehege oder im Zimmer des Welpen. In der ersten Zeit darf ein Welpe jedenfalls nicht länger als 2 Stunden allein bleiben.

Wenn der Hund in einer Wohnung lebt, sperren Sie ihn Nachts in die Transportbox (groß genug, dass er aufstehen und sich drehen kann), mit einem alten, getragenen Kleidungsstück von Ihnen und einem Kauspielzeug. Bringen Sie ihn neben Ihr Bett und sprechen Sie leise mit ihm, damit er die Anwesenheit spürt, halten Sie ihn aber nicht länger als ein paar Stunden verschlossen.

Die Transportbox

Bevor Sie den Welpen in der Transportbox einschließen, bringen Sie ihm bei diese zu mögen:

  • Geben Sie die besten Futterstücke oder besser einen gefüllten Welpen-Kong in die Transportbox, wobei der Welpe zuerst daran schnuppern darf.
  • Schließen Sie die Tür der Box, wenn der Hund noch heraußen ist: der Welpe wird sofort versuchen, zum Futter zu gelangen. Machen Sie ihm auf, lassen Sie ihn hineinschlüpfen, fressen und kauen, ohne die Tür zu schließen.
  • Sobald der Welpe gerne in der Box bleibt, schließen Sie ihn für kurze Zeit ein. Überfüttern Sie den Welpen nicht, sonst wird er von diesen Extra-Rationen nicht mehr angezogen sein.

Was Welpen innerhalb der ersten 18 Lebenswochen Grundlegendes lernen sollten:

  • Die Beißhemmung
  • Das Sozial- und Spielverhalten mit anderen Welpen und später mit anderen Hunden
  • Die Begegnung mit fremden Menschen
  • Das Spielen mit seinen Bezugspersonen
  • Der Kontakt zu anderen Tierarten (besonders, wenn er mit ihnen leben muss)
  • An der Leine auf der Straße gehen
  • Die Treppen auf und ab gehen, mit dem Aufzug fahren
  • Im Auto reisen
  • Die Grundbefehle (Name, Sitz, Komm)
  • Behandlungen (Fellpflege, Reinigung, Föhn, das Maulkorb und das Halsband anlegen und ablegen, auf den Tisch gestellt werden und ruhig bleiben)
  • Spielzeuge auslassen, sich den Futternapf bzw. eine Knochen abnehmen lassen

Es gibt viele verschiedene Ratschläge, die jedem Welpen und jeder Situation angepasst werden müssten. Informieren Sie und finden Sie Schritt für Schritt die besten Lösungen für sich und Ihren Hund. Was die Welpen aus unserem Tierheim betrifft, stehen wir für eventuelle Beratungen zur Verfügung. Wir wünschen Ihnen eine guten Anfang!

 


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