Departement für Gesundheitsvorsorge

HPV Impfung

Humane Papillomaviren (Papillomaviren oder HPV) sind eine weitverbreitete Virenart, die durch sexuelle Kontakte übertragen wird. Einige dieser Virenarten bergen ein onkogenes Risiko in sich, was bedeutet, dass sie in der Lage sind Tumoren zu verursachen.

Die Verwendung eines Präservativs, welches die Grundlage für den Schutz vor vielen sexuell übertragbaren Krankheiten darstellt, vermindert auch das Risiko einer Infektion durch Humane Papillomaviren, schaltet es aber nicht vollständig aus. Im Durchschnitt infizieren sich sieben von zehn sexuell aktiven Personen im Laufe ihres Lebens mit HPV.

Durch HPV verursachte Erkrankungen

HPV befällt Frauen und Männer und kann zahlreiche Erkrankungen wie Krebs des Gebärmutterhalses, der Schamlippen, der Scheide, des Penis, des Anus, des Mundrachens und Kondylome verursachen.

In der weiblichen Bevölkerung ist das Risiko einer HPV-Infektion bis zum 20. Lebensjahr am höchsten, bleibt aber auch danach noch bestehen. Die Wahrscheinlichkeit sich mit HPV zu infizieren hängt nicht vom Alter ab. Die meisten Infektionen heilen innerhalb von ein bis zwei Jahren von selbst aus, aber zu einem kleinen Prozentsatz bleibt die Infektion bestehen und führt zur Entstehung von Krebszellen. Die Übertragung von HP-Viren erfolgt häufiger von der Frau auf den Mann als umgekehrt.

Bei Männern kommt es seltener zu einer Tumorentwicklung als bei Frauen; obwohl sich Männer häufiger mit HPV infizieren, werden sie in jedem Alter die Viren schneller los und stecken sich wieder  an. Insgesamt nimmt in letzter Zeit die Häufigkeit von virenverursachten Hautwucherungen im Genitalbereich (Feigwarzen, Kondylome) zu - vor allem bei jungen Menschen.

Es gibt viele Arten von HPV und jede ist durch eine Nummer gekennzeichnet. Insbesondere sind die Typen HPV 16 und HPV 18 allein für etwa 70% der Gebärmutterhals- und Scheidenkrebse und für ein Drittel der Schamlippenkrebse verantwortlich.

Unter den zahlreichen von HP-Viren verursachten Tumoren ist der Gebärmutterhalskrebs derjenige mit der größten Tragweite: Nach dem Brustkrebs ist dies in Europa die häufigste Krebserkrankung bei Frauen zwischen 15 und 44 Jahren.

Zwei andere Typen der Papillomaviren, HPV 6 und 11, sind für 90% der Kondylome (Genitalwarzen) verantwortlich.

In den Industrieländern stellen Kondylome die am weitesten verbreitete sexuell übertragbare Krankheit dar. Bei Kondylomen handelt es sich um lästige, häufig auftretende Läsionen auf männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen, die als weißliche oder rosafarbene Wucherungen sichtbar sind, die jucken und Schmerzen, Brennen und Blutungen verursachen können. Kondylome mindern beträchtlich die Lebensqualität und lösen als Begleiterscheinung häufig einen starken psychologischen Stress aus mit negativen Auswirkungen auf Sexualleben und Beziehungen.

Wie kann man sich vor HPV schützen?

  • Bei jedem Risikogeschlechtsverkehr ein Kondom benützen
  • Frauen ab 25 sollten sich alle drei Jahre einem Pap-Test unterziehen, da bekannt ist, dass das Screening auf Gebärmutterhalskrebs die Sterblichkeit an diesem Tumor reduzieren kann. Durch den Pap-Test können bei der Frau Gewebsveränderungen festgestellt werden, die dem Auftreten des Krebses vorangehen. Bedauerlicherweise gibt es für die anderen durch HPV verursachten Tumoren und für den Mann kein organisiertes Screening. Folglich werden diese Erkrankungen in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert und erfordern einschneidende Eingriffe
  • Sich durch die Impfung schützen

Die Impfung

Der Impfstoff ist indiziert für die Vorbeugung von

  • Krebsvorstufen des Gebärmutterhalses
  • Krebsvorstufen der Schamlippen
  • Krebsvorstufen der Scheide
  • Gebärmutterhalskrebs
  • Krebsvorstufen des Anus und Analkrebs
  • Kondylomen (Genitalwarzen)
  • Er kann bei Mädchen und Buben ab dem Alter von 9 Jahren verabreicht werden.
  • Die Impfung hat sich als wirksam und gut verträglich erwiesen.

Impfangebot in Südtirol

Mit Beschluss der Landesregierung Südtirol Nr. 215 vom 29.03.2022 wurde das kostenlose Angebot der HPV Impfung (Humanes Papilloma Virus) auf folgende Risikogruppen ausgeweitet:

  • Jugendliche (Männer und Frauen) im Alter von 12- 23 Jahren
  • Immunsupprimierte Patienten bis 26 Jahre
  • Frauen, welche aufgrund bestimmter HPV Läsionen behandelt werden

Es ist ratsam die Impfung bei Jugendlichen vor Aufnahme der sexuellen Aktivität durchzuführen, damit von Anfang an die Papillomaviren bekämpft werden können. Auch die in diesem Alter gegebene optimale Immunantwort spricht für die Verabreichung der Impfung zu diesem Zeitpunkt.

Warum sollte man sich impfen lassen?

Weil die Impfung eine Waffe in der Vorbeugung gegen die durch HPV verursachten Krankheiten darstellt. Sich impfen lassen bedeutet die Entwicklung der Erkrankung mit all ihren körperlichen und seelischen Folgen zu vermeiden.


Sexuell übertragbare Krankheiten