Schutzimpfungen
Impfungen gehören nach wie vor zu den wichtigsten Vorbeugemaßnahmen gegen bestimmte Infektionskrankheiten. In unseren Breiten besteht heute generell die Tendenz, gewisse Infektionskrankheiten zu unterschätzen. Nachdem einige Erkrankungen aus unserem Umfeld verschwunden sind, fehlt uns häufig ein realistischer Umgang mit der natürlichen Erkrankung und deren Folgen. Obwohl Infektionskrankheiten stark zurückgedrängt worden, sind die meisten nicht endgültig besiegt. Diphtherie und Kinderlähmung sind nur zwei der Infektionskrankheiten, deren Gefahr heute kaum mehr wahrgenommen wird. In einigen Ländern der Welt treten diese Erkrankungen aber immer noch auf und führen häufig zu bleibenden Schäden oder Tod.
Infektionskrankheiten kennen keine sozialen oder geographischen Grenzen und können jederzeit wieder eingeschleppt werden und erneut auftreten. Auch Erkrankungen wie Masern oder Keuchhusten haben heute vielfach ihren Schrecken verloren, obwohl diese letzthin Ausbrüche mit vereinzelt schweren Krankheitsverläufen verursacht haben. Aus diesem Grund setzen sich die Gesundheitsbehörden zum Ziel, die Grundimmunisierungs- und Auffrischimpfungsimpfungen weiterhin zu fördern.
Impfungen im Kindes- und Jugendalter
Die Impfungen im Kindes- und Jugendalter erfolgen bis zum 16. Lebensjahr nach schriftlicher Einladung seitens des Dienstes für Hygiene und Öffentliche Gesundheit. In der Regel wird ab Vollendung des 2. Lebensmonats die Sechsfachimpfung gegen Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Hepatitis B, Keuchhusten und Hirnhautentzündung durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) zeitgleich mit jener gegen Pneumokokken (Bakterien, die für Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Hirnhautentzündung und Blutvergiftung verantwortlich sind) verabreicht. Um eine ausreichende und dauerhafte Abwehr gegen die genannten Krankheiten zu erreichen erfolgen weitere Dosen im 5. und 11. Lebensmonat.
Zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat wird die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln sowie die Impfung gegen Meningokokken C verabreicht, Krankheiten, die schwere Folgeerkrankungen (Hirnhaut- und Gehirnentzündung, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Rötelnembryopathie) haben können.
Im Schuleintrittsalter (mit 6 Jahren) wird die erste Auffrischungsimpfung gegen Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten verabreicht. Gleichzeitig wird zur zweiten Dosis gegen Masern, Mumps und Röteln eingeladen. Kinder, die ein besonderes Gesundheitsrisiko aufweisen, können – auf Empfehlung des Kinderarztes –gegen Windpocken, Grippe, Hepatitis A oder gegen die durch Zecken übertragene Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) geimpft werden.
Bei Jugendlichen zwischen dem 11. und 18. Lebensjahr werden eine weitere Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten, Aufholimpfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und gegebenenfalls gegen Windpocken sowie die Vierfachimpfung gegen Meningokokken angeboten. Weiters sieht der geltende Impfkalender für Mädchen die kostenlose Verabreichung der Impfung gegen jene humane Papillomaviren (HPV), die insbesondere für die Entstehung des Gebärmutterhalstumors verantwortlich sind, vor.
Impfungen im Erwachsenen- und Seniorenalter
Bis vor wenigen Jahren waren die Impfungen insbesondere als Vorbeugemaßnahme für Kinder gedacht, da die meisten Krankheiten, gegen die geimpft wird, für gewöhnlich bei Kindern auftreten. Während bei Kindern eine noch ausreichende Durchimpfungsrate weiterhin dafür sorgt, dass die im Kindesalter gefährlichsten Infektionskrankheiten unter Kontrolle gehalten werden, hat die höhere Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten weitreichende Folgen gezeigt: einerseits steigt die Lebenserwartung chronisch Kranker (Herzerkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen der Nieren, Tumore, abwehrschwächende Therapien usw.), bei denen Infektionskrankheiten häufiger zu schweren Komplikationen führen, andererseits sinken mit fortschreitendem Alter die natürlichen Abwehrkräfte. Um auch bis ins hohe Alter beste Gesundheit zu gewährleisten und um chronisch Kranke vor schweren Komplikationen durch Infektionen zu schützen, werden auch im Erwachsenen- und Seniorenalter Impfungen empfohlen. Dazu zählen die Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie, Tetanus und ggf. Keuchhusten in 10jährigen Abständen, die Aufholimpfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken bei ungeschützten jungen Erwachsenen, die Impfung gegen Grippe und Pneumokokken insbesondere bei Vorhandensein von chronischen Grunderkrankungen, aber auch bei Gesunden, die in engem Kontakt mit Risikogruppen stehen.
Infektionskrankheiten vorbeugen
- Kopfläuse - Vorbeugung und Behandlung
- Zecken und durch sie übertragbare Infektionskrankheiten