Departement für Gesundheitsvorsorge

Ess-Störungen vorbeugen

Ess-Störungen erhalten seit einigen Jahren zunehmend mehr Aufmerksamkeit in Wissenschaft und Gesundheitswesen. Es sind komplexe psychische Störungen, mit vielen verschiedenen Faktoren (genetisch und umweltbedingt).

Ess-Störungen in ihren verschiedenen Erscheinungsformen stellen ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar, welches eng mit der Kultur unserer Zeit verknüpft wird, wo extreme Schlankheit als Garantie für Erfolg gesehen wird. Diese Verhaltensstörungen entwickeln sich beständig weiter und und gehen Hand in Hand mit kulturellen Botschaften von Schönheit, Gesundheit und Wellness.

Die häufigsten Krankheitsbilder entfernen sich immer mehr von Anorexia Nervosa (Fasten) und Bulimia Nervosa (zwanghaftes Überessen begleitet von selbst ausgelöstem Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, übertriebene körperliche Bewegung). Gleichzeitig nehmen die nicht-spezifizierten Ess-Störungen zu. Eine atypische Störung ist z.B. das Binge-Eating (Binge Eating Disorder: zwanghaftes Essen ohne Erbrechen), v.a. wegen der starken Neigung zu Fettleibigkeit.

Ess-Störungen kommen zunehmend auch bei Männern vor: hier u.a. beim maßlosen Aufbau von Muskelmasse, dem starren Diätplän und übertriebene körperliche Aktivität (Bigorexie) oder die exzessive Beachtung der Lebensmittelqualität (Orthorexie).

Nach internationalen Richtlinien setzen neue therapeutische Behandlungsformen und Rehabilitation auf einen multidisziplinären Ansatz (Psychiatrie, Innere Medizin, Ernährungsberatung, Pädiatrie usw.). Der Zeitpunkt der Behandlung ist der Schlüssel zur Genesung.


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