Departement für Gesundheitsvorsorge

Bewertung des Speiseplans

Ernährungswissenschaftliche Grundlagen/Rahmenbedingungen

Die Mindestanforderungen für die Umsetzung eines gesundheitsfördernden und nachhaltigen Verpflegungsangebots in den Schulen werden auf der Basis von wissenschaftlicher Evidenz definiert.

Die Mittelmeerdiät gilt, wie wissenschaftlich belegt, als gültiges Modell/Ernährungsmuster für eine gesunde und nachhaltige Ernährung. Sie beugt dem Risiko chronischer Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. vor und hat positive Auswirkungen auf die Umwelt durch den Erhalt einer gesunden Esskultur und Biodiversität der Lebensmittel.

Die hervorstehenden Merkmale der mediterranen Ernährungsgewohnheiten sind:

  • der regelmäßige Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln (Gemüse und grünes Blattgemüse, frisches Saisonobst, Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide und dessen Verarbeitungsprodukte wie Brot und Nudeln vorzugsweise als Vollkornprodukt - siehe Dekalog 5x Obst und Gemüse
  • die Verwendung von nativem Olivenöl, in moderater Menge und vorzugsweise im Rohzustand,
  • der tägliche Verzehr von fettarmer Milch und -produkten (gereifte Käsesorten mit Maß) - siehe Dekalog Der korrekter Konsum von Milch und Yougurt (nur in ital.)
  • der regelmäßige Gebrauch von Kräutern und Gewürzen, Zwiebel und Knoblauch;
  • der mäßige Verzehr von Fleisch (Geflügelfleisch ist rotem Fleisch vorzuziehen), Fisch und Eiern;
  • mindestens 6 bis 8 Glas Wasser oder andere Getränke (Tee, Kräutertees) pro Tag trinken, wobei zuckerhaltige oder kohlensäurehaltige Getränke vermieden werden sollten;
  • der Genuss von Süßwaren auf besondere Anlässe beschränkt;
  • die Regeln für die tägliche Mahlzeitenverteilung (Frühstück, ein-zwei Zwischenmahlzeiten, Mittagessen und Abendessen)

Die Erziehung zur Befolgung der Mittelmeerdiät vom Schulalter an ist eine Möglichkeit, den jüngeren Generationen zu verdeutlichen, welche Rolle dieses Ernährungsmuster sowohl für den Gesundheitsschutz als auch unter dem Gesichtspunkt/Aspekt der Nachhaltigkeit spielen kann.

Energie-und Nährstoffzufuhr

Die Ernährungstherapeuten des Südtiroler Sanitätsbetriebes bewerten Schulmenüs auf der Grundlage der Empfehlungen der

  • Leitlinien für die Gemeinschaftsverpflegung des Gesundheitsministeriums;
  • Zufuhrempfehlungen für Energiemengen/Energiebedarf und Nährstoffe für die verschiedenen Altersgruppen aus den „Livelli Di Assunzione Raccomandata di Nutrienti“(LARN 2014);
  • Leitlinien für gesunde Ernährung (Centro ricerca alimenti e Nutrizione CREA 2017) für die Definition der Portionsgrößen und Verzehrshäufigkeiten der einzelnen Lebensmittelgruppen;

Das Speisenangebot unterstützt Kinder und Jugendliche optimal in ihrem Wachstume und in ihrer Entwicklung, außerdem werden kulturspezifische, regionale und religiöse Essgewohnheiten beachtet. Es soll Einfluss auf das Geschmacks- und Handlungsmuster nehmen und gleichzeitig werden die begrenzten Ressourcen unserer Erde berücksichtigt.

Der Menüzyklus beträgt idealerweise mindestens 4 Wochen, um die Wiederholung derselben Rezepte zu vermeiden, und unterscheidet sich in einem Herbst-Winter- und Frühjahr-Sommer-Menü. Auf diese Weise erkennen die Kinder die saisonale Verfügbarkeit von Gemüse und Obst und es wird ihnen ermöglicht, die Ernährung dem jahreszeitlichen Wandel des Klimas anzupassen.

Das Menü der 5 Mittagsmahlzeiten setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • Vorspeisengericht bestehend aus Teigwaren oder anderen Getreidesorten (Reis, Gerste, Polenta usw.), vorzugsweise mit Gemüsesoßen angerichtet, um der Geschmacksvielfalt und Abwechslung gerecht zu werden;
  • Hauptgericht bestehend aus Geflügelfleisch (rotes Fleisch und Wurstwaren werden in Maßen angeboten), Fisch, Eiern, Käse und Hülsenfrüchten, mit Augenmerk auf altersgerechte Zubereitungsmetoden;
  • Beilage bestehend aus saisonalem Gemüse, frisch oder tiefgefroren (Kartoffeln werden maximal 1x die Woche in kohlenhydratarmen Mahlzeiten angeboten);
  • Brot (mit reduziertem Salzgehalt);
  • Obst, frisch und saisonsgerecht, wobei im Laufe der Woche mindestens 3 verschiedene Obstsorten angeboten werden.

Für die Speisenzubereitung wird natives Olivenöl oder Rapsöl verwendet (nur in wenigen Ausnahmen für einige Rezepte wird auch Butter verwendet) und Salz nur in Maßen, wobei vorzugsweise Jodsalz verwendet wird.

Für die Einhaltung der Portionsgrößen werden geeichte Küchenutensilien (Kellen...) verwendet, die über die passende Kapazität verfügen, mit einer Schöpfkelle die altersgerechte Portion zu verabreichen.

Für Familien mit Kindern, die aus gesundheitlichen Gründen eine spezielle Ernährung benötigen, erstellt der Ernährungstherapeut gegen Vorlage eines ärztlichen Attests eine Spezialdiät (z.B. Diät ohne Laktose, glutenfreie Diät usw.). Die Berücksichtigung von Spezialdiäten aus ethisch-religiös-kulturellen Gründen unterliegt dem Essensanbieter mit der Möglichkeit, Alternativen anzubieten (z.B. Menü frei wählbar als vegetarisch, ohne Schweinefleisch, ohne Rindfleisch...)

In Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 1169/2011, „Bereitstellung von Informationen für den Verbraucher über Lebensmittel“ werden Allergene im Rezeptbuch oder Speisenplan gekennzeichnet.

Für die Schulen/die Unternehmen

Es ist möglich, die Bewertung des Schulmenüs anzufordern, indem Sie die Anfrage an den S.I.A.N. über PEC (sian@pec.sabes.it) senden und alle folgenden Dokumente anhängen:

  1. Menüplan (Wochenanzahl und saisonale Anpassung des Menüplans);
  2. Nährstoffzusammensetzung der Gerichte;
  3. Rezeptbuch (Kochmethoden und verwendete Gewürze/Saucen/Fette);
  4. Tabellen mit Standardportionen der Speisen;
  5. Methoden zur Gewährleistung der geeigneten Portionierung bei der Ausgabe der Mahlzeiten;
  6. Allergenkennzeichnung für die Rezepte/Menüs im entsprechenden Abschnitt des HACCP-Eigenkontrollplans und Betriebsanweisung für die Handhabung und Information bezüglich "Allergene“;
  7. Selbstzertifizierung des Betreibers hinsichtlich der Mindestumweltkriterien für die Schulverpflegung (MUK).

Nützliche Hinweise zur Erstellung von Speiseplänen für die Schulverpflegung finden Sie im Download-Bereich.


Hygiene der Ernährung